Freistaat Sachsen vertreten durch SIB, Dresden
HOAI § 39 LP 1-7
ca. 3.000 qm
ca. 1,7 Mio €
FOTOS: Hans-Wulf Kunze
Mit der Revitalisierung des denkmalgeschützten Gebäudeensembles am Meißner Domberg rückte auch eine Inwertsetzung des Domplatzes unter Berücksichtigung der historischen Wertigkeit, der besonderen denkmalpflegerischen Belange, der Aufenthaltsqualität und der Gesamtattraktivität des Ortes in den Fokus der Sanierungsarbeiten.
Das betont zurückhaltende Gestaltungskonzept unterstreicht die Einheit des Platzes und den ruhigen Grundcharakter, wodurch die Gebäude in den Vordergrund rücken.
Es arbeitet mit einer aus den historischen Feldsteinen entwickelten, einheitlich durchgehenden und ruhigen Pflasterfläche. Eingelegte Pflasterrinnen zeichnen Tieflinien und gliedern die Fläche nach dem historischen Vorbild.
Gestalterische Akzente setzen die vorhandene ausladende Linde, die Neuinterpretation des historischen Brunnens sowie die neu gestalteten Gärten vor dem Zwischenbau zum Kornhaus.
Stadt Halle /Saale
Christoph Heckel, Landschaftsarchitekt, Trier
HOAI § 39 LP 2-8
ca. 6 ha
ca. 2,3 Mio €
FOTOS: Hans-Wulf Kunze
Der Park Thüringer Bahnhof ist ein freiräumlicher Spagat von besonderer Bandbreite:
ein Park auf dem flächigen industriellen Denkmal des historischen Güterbahnhofs,
ein Park als stimulierende Attraktion einer städtebaulichen Konversion,
ein Park als strapazierfähige Bühne aktueller Freiraumbespielung
und das mit einem vergleichsweise geringen Budget.
Entstanden ist eine robuste postindustrielle Landschaft, die aus dem Dialog zwischen historischen Schichten, den denkmalgeschützten Fabrikgebäuden und Gleisanlagen und der entstehenden Vegetation eine besondere narrative Dichte zieht.
„Der Park Thüringer Bahnhof ist eine offene Größe vor der Kulisse von ehemaliger Malzfabrik, Schlachthof, Kaffeerösterei und Zuckerraffinerie […] Er ist Vermittler, Tor zwischen Dampflokzeit und Streetkids-Time […] aus ganz Halle trifft man sich: In der Skateranlage, auf dem Kletterfelsen, in Basketballkäfigen, zum Fußball oder Beachvolleyball.“
Auszug aus Neue Landschaften, AKS 2006
Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt
HOAI § 39 LP 1-9
ca. 600 qm
ca. 110.000 €
FOTOS: Simon Menges | Hans-Wulf Kunze
Die Altstadt von Eisleben ist durch von Häuser und Mauern gefasste, geschlossene Straßenräume geprägt.
In direkter Sichtbeziehung zum sogenannten Luther-Geburtshaus, das seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, fiel ein bisher dicht bebautes Grundstück brach.
Der urbane Kontext ging verloren.
Ein „Schöpfungsgarten“ als öffentlicher Garten und Ruheraum schließt die entstandene Lücke im Stadtraum und wird in den vorhandenen Themenpfad „Lutherweg“ eingebunden.
Er wird durch eine neue semitransparente Mauer gefasst, die das örtlich Besondere aufgreift, auf den ersten Blick den tradierten Charakter einer dichten Gassen erhält und doch mit einem „Augenzwinkern“ das Innere zum Außen hin öffnet.
Im Garten zitieren ein Rasenkissen und eine Gruppe von wild-knorrigen Obstbäumen bekannte Bilder von Landschaft und „Paradiesen“.
Stadt Rathenow
HOAI § 39 LP 1-8
ca. 4.500 qm
ca. 350.000 €
FOTOS: Hans-Wulf Kunze
Der Gestaltungsansatz des denkmalgeschützten Platz der Freiheit aus den 50er Jahren wurde zeitgemäß neu interpretiert.
So öffnet sich der Platz nun einladend nach Norden und nimmt die übergeordneten Wegeverbindungen in Form eines präzise verlaufenden Dreiecks, das mit einer wassergebundenen Decke befestigt ist, wieder auf. Innerhalb des Dreiecks liegen locker verstreut, wie frisch verteilt, „Flugblätter“ – großformatige Aluminiumtafeln, in die unterschiedliche Textfragmente zum Thema „Freiheit“ eingraviert sind.
Die Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus erhielt ein großzügiges Passepartout mit einer organisch wogenden Skulptur aus geschnittenem Buchs und kann nunmehr über zwei neue Zugänge – nördlich und südlich angelegte Treppenblöcke – betreten und von Nahem besichtigt werden.
Die vorhandene Umwegung des Denkmals mit Natursteinplatten blieb erhalten.
Stadt Dessau-Roßlau mit Stiftung Bauhaus Dessau
HOAI § 39 LP 1-9
ca. 2 ha
ca. 1,6 Mio €
FOTOS: Hans-Wulf Kunze
Der im Kern denkmalgeschützte Dessauer Stadtpark lag von stark befahrenen Verkehrsachsen umschlossen und durch stark verwilderte Vegetation „verdeckt“ beinahe unbemerkt im Zentrum der Stadt.
Mit einem die Planung begleitenden intensiv geführten Bürgerbeteiligungsprozess zu Inhalt und Bespielung wurde der Park mental wieder in die urbane Karte der Dessauer gerückt.
Durch beherzten Vegetationsumbau, lesbare Freilegung der historischen Schichten und die im Beteiligungsprozess entwickelte Implementierung von zeitgemäßen Hot-Spots wurde die besondere Qualität des Ortes wieder herausgearbeitet und ergänzend flexibel nutzbarer Raum für die generationen- und gruppenübergreifende Aneignung ausgewiesen. Durch diese experimentelle Vernetzung eines begleitend moderierten Beteiligungsverfahrens mit künstlerischen Setzungen und klassischer Landschaftsarchitektur wurde der Park erfolgreich wieder in das räumlich-funktionelle Grid der Stadt eingebunden.
Hansestadt Greifswald vertreten durch BauBeCon Sanierungsträger GmbH
HOAI § 39 LP 1-7
ca. 4.500 qm
ca. 690.000 €
FOTOS: Hans-Wulf Kunze
Der Rubenowplatz – repräsentativer Vorplatz der Universität und grüner Treff- und Ruhepunkt in der Mitte der Hansestadt – ist einer der beiden großen denkmalgeschützten Plätze in der historischen Altstadt von Greifswald.
Seit 1856 erinnert hier das kunstgeschichtlich wertvolle und markante Rubenow-Denkmal an den Gründer der Universität.
In zeitgemäßer, leicht lesbarer Formensprache lehnt sich die Neugestaltung an die verlorengegangene frühere Lennesche Planung an.
Um das Rubenow-Denkmal weitet sich das Wegekreuz zu einem Pflasterspiegel mit locker eingestreuten Buchskugeln.
Ein bodennahes Wasserbecken wird zum meditativen Blickfang.
Stadt Freyburg /Unstrut
day & light Lichtplanung, München (Wettbewerb)
Schmitz Schiminski Nolte, Hildesheim (Umsetzung)
HOAI § 39 LP 2-9
ca. 4.400 qm
ca. 1,2 Mio €
FOTOS: Hans-Wulf Kunze
Das historische Bild der Innenstadt Freyburgs kannte innerhalb des ansonsten von Mauern gefassten Quadranten nur zwei offene, gemeinschaftliche Freiräume: den Marktplatz und den Kirchplatz. Hier knüpft die vorgeschlagene Neugestaltung an. An einen Kirchplatz als Alter Ego des Marktplatzes und an den Gerichtskellerplatz als einen per se bebauten, introvertierten Bereich.
Aus den wechselnden Standorten der Fußgängerperspektive heraus bildet die Kirche St. Marien immer den zentralen Bildmittelpunkt.
Der Fokus auf die Türme bietet notwendige Orientierung, die wechselnde Fassung erzeugt reizvolle Vielfalt. Diese Fassung wird Teil des Konzeptes: richtungweisend mit leicht ansteigender Perspektive vom Markt aus, eng fassend vom Kirchtor aus oder grün rahmend von den Weinbergen aus betrachtet.
Die Struktur und Materialität des Marktplatzes setzt sich über die Kirchgasse bis zum Kirchplatz fort.
Dieser gibt sich mit Blick auf seine frühere Nutzung als Gottesacker zurückhaltender – mit einem die Kirche rahmenden Pflasterspiegel aus vorhandenem gebrauchtem Kalksteinpflaster.
Großgrün wird zurückhaltend und nur randseitig vorgeschlagen – der Blick auf Kirche Türme und Weinberge wird räumlich begleitet, bleibt aber deutlich frei.
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Stadt Halle /Saale
HOAI § 39 LP 2-9
ca. 4.600 qm Umgriff Tiefgarage
ca. 10.000 qm Gesamtfläche
ca. 2,3 Mio €
FOTOS: Hans-Wulf Kunze
Durch unsensible Einbauten hatte der promenadenartige, stark durchgrünte Hansering im Laufe der vergangenen Dekaden viel von seinem besonderen Charakter als landschaftlich überformter Teil der ehemaligen Stadtbefestigung aus dem späten 19. Jahrhundert verloren.
Die anstehende zusätzliche Integration einer Tiefgarage bot die Chance der gestalterischen Revitalisierung des verbliebenen Restes.
Das Konzept knüpft an den noch erahnbaren‚ ‚englischen‘ Charakter des Ortes an: ein großzügiger Rasenhang, überstellt von prächtigem Baumbestand, gerahmt von gründerzeitlichen Bauten.
Die Tiefgarage wurde dezent in die Topographie integriert, das Prinzip des Rasenhanges mit Solitärbäumen aufgenommen und zur Tiefgarage hin fortgesetzt.
Eine Sockelmauer und die neu gepflanzte Lindenreihe begleiten die Promenade, frei stehende Bänke laden zum Aufenthalt ein.
Die „Flamme der Revoution“ – einziges verbliebenes Relikt des ehemaligen sozialistischen Versammlungsplatzes – bildet den skulpturalen Abschluss des Areals.
Stadt Neumarkt i.d. Opf.
Evang. Luth. Kirchengemeinde Neumarkt i.d. Opf.
Siebentritt & Donauer GmbH Neumarkt i.d. Opf.
berschneider + berschneider architekten bda, Pilsach
HOAI § 39 LP 1-8
ca. 4.600 qm
ca. 700.000 €
FOTOS: Petra Kellner
Das ehemalige Kapuzinerkloster und das dazugehörige Brauereigebäude inmitten des grünen Rings um die Neumarkter Altstadt wurden umgebaut und saniert.
Im Zuge der Sanierung der denkmalgeschützten klösterlichen Anlagen wurden auch der Vorplatz des ehemaligen Brauereigebäudes sowie der Klosterhof im Inneren des neuen Dekanats- und Gemeindezentrums neu gestaltet.
Der Weißenfeldplatz wird von einer offenen Rasenfläche und der bereits bestehenden, erhöht liegenden Platanenreihe im Hintergrund geprägt. Durch die Entfernung des Unterholzes wurden die imposanten Bestandsbäume wieder freigestellt und eine klare, grüne Raumkante geschaffen. Als Mittelpunkt des in sich ruhenden Freiraumes entsteht ein kleiner Platz mit Treppen, Mäuerchen und Sitzmöglichkeiten. Staudenbeete bilden einen attraktiven Blickfang und werten den Platz zusätzlich auf.
Der Klosterhof liegt im Zentrum der gesamten Maßnahme (Umbau und Nutzungsänderung) und verbindet den neuen Gemeinde- und Dekanatssaal (Klostersaal) und die neuen Wohneinheiten miteinander. Seine steinerne Gestalt ermöglicht eine multifunktionale Nutzung für Veranstaltungen, Feste und als Erholungsfläche. Gleichermaßen dient er als Begegnungsraum für Anwohner und Besucher. Eine Sitzbank unter einem Blauglockenbaum bildet das Zentrum des großzügigen Innenhofs. Entlang der nördlichen Fassade unterbrechen blühende Kletterpflanzen den dezenten Pflasterbelag.
Die diversen Eingangssituationen werden in einheitlicher Form gestaltet und mit jeweils prägenden Kleinbäumen und Sitzgelegenheiten ausgestattet.