Stadt Ravensburg
fassnacht ingenieure Bad Wurzach (Wassertechnik und LP 6-8)
HOAI § 39, § 47 LP 1-5
ca. 2.100 qm
ca. 1,5 Mio €
FOTOS: lohrer.hochrein
Der Gespinstmarkt hat immer eine wichtige Rolle im Stadtgefüge von Ravensburg gespielt und diese bis heute nicht verloren. Bis ins erste Drittel des 20. Jhd. standen hier die Eselmühle und die Metzig und zeichneten den schmalgen, langgestreckten Platz als Gewerbebereich in der Altstadt aus.
Das zurückhaltende Gestaltungskonzept des Gespinstmarktes konzentriert sich auf das Bild des urbanen Platzes als Mitte und offene Bühne des städtischen Lebens. Es bietet flexiblen, ansprechenden Raum für die Nutzer und integriert in diesem Rahmen eine funktionierende, optisch jedoch zurückhaltende, verkehrliche Erschließung.
Die Flappach wurde durch einen Wasserlauf wieder in das Stadtbild und in das Bewusstsein der Ravensburger zurückgebracht und ist in einem Teilbereich als einseitiger Wassertisch erlebbar.
Ein Multifunktionsfeld definiert die südwestliche Platzseite. Baumstandorte, Aufenthaltsangebote und Fahrradstellplätze sind gebündelt neu geordnet.
MRG Maßnahmeträger München-Riem GmbH, München
großberger beyhl partner landschaftsarchitekten mbb, München (LP 6-9)
Ingenieurbüro Schönenberg + Partner, München
HOAI § 39 LP 1-9 ohne 4
ca. 5.000 qm
ca. 765.000 €
FOTOS: Thorsten Jochim
Der offen gestaltete Straßenraum in Nord-Süd-Richtung des 4. BA Wohnen Riem weitet sich zweimal zu Plätzen auf, die in unterschiedlicher Ausbildung, als eher steinerner Quartiersplatz und als stärker durchgrünter Anger diverse Aufenthaltsangebote schaffen.
Der Freiraum wird mittels aufbrechenden begrünten ‚Spalten‘ und sich emporhebenden Beton-‚Schollen‘ in ein differenziertes System aus Aufenthalts- und Aktivitätszonen gegliedert. Die ‚Betonschollen‘ erheben sich als Rampen aus dem Belag und stellen individuelle Sitz- und Spielelemente dar.
Der südliche Grüne Anger bietet neben Aufenthaltsmöglichkeiten mit Bank-Tisch Kombinationen und zwei tribünenartigen Betonschollen vor der großen Rasenfläche auch Erwachsenenspiel in Form einer Boule-Bahn an. Die Plätze werden jeweils mit einer eigenen Baumart hervorgehoben.
Stadt Aichach
mayr ingenieure, Aichach
HOAI § 39 LP 1-9
ca. 12.700 qm
ca. 4,5 Mio €
FOTOS: Thorsten Jochim
Um die Aufenthaltsqualität des öffentlichen Straßenraums der Oberen Vorstadt zu erhöhen, wurden der Schneitbacher Weg und die Augsburgerstraße ab Franz-Beck-Straße, die Augsburgerstraße bis zum Übergang in die Werlbergerstraße und die Werlbergerstraße bis zur Kreuzung Martinstraße städtebaulich neu geordnet und gestalterisch aufgewertet.
Von den umgesetzten Maßnahmen profitieren sowohl Anwohner als auch Einzelhandelstreibende:
Die schmalen Gehwege wurden verbreitert, wo möglich platzartig aufgeweitet, und durch Sitzbänke und Fahrradständer ergänzt. Engfugig verlegtes Natursteinpflaster gewährleistet eine gute Begehbarkeit.
Der fahrende und ruhende Verkehr wurde im Sinne einer guten Erreichbarkeit auf ein funktionelles und räumliches Minimum reduziert.
Um den Straßenraum zu akzentuieren und die einzelnen Teilbereiche erkennbar zu machen, wurden Reihen von kleinkronigen Stadtbirnen und Hopfenbuchen gepflanzt.
So ist im Zuge der Umgestaltung eine abwechslungsreiche Folge eigenständiger Teilräume entstanden, die zu Begegnung, Aufenthalt oder Flanieren einladen, Freischank- und Angebotsflächen für Waren bereithalten und in puncto Barrierefreiheit, Nutzerfreundlichkeit und Sicherheit den Belangen von Jung und Alt Rechnung tragen.
Ein energieeffizientes Lichtkonzept unterstützt den Charakter der „neuen“ Oberen Vorstadt und schafft auch bei Dunkelheit eine angenehm einladende Atmosphäre.
Stadt Mönchengladbach
ambrosius blanke verkehr.infrastruktur, Bochum
day & light Lichtplanung, München
rita mc bride, kunstinstallation
HOAI § 39 LP 1-9 ohne 4
ca. 8.100 qm
ca. 2,2 Mio € (ohne Kunstinstallation)
FOTOS: Claus Boeckh | Theo Titz
Mit dem neuen Sonnenhausplatz entsteht ein „urbanes Fenster“, das die bisher introvertierte Hindenburgstraße mit der südlichen Parklandschaft verbindet und die Qualitäten des grünen Stadtrandes erlebbar werden lässt.
Innerhalb des bestehenden Systems der Bewegungen und der funktionellen Bindungen wird der Platz selbst zu einem Ort der Ruhe, des kurzen Aufenthaltes und der flexiblen Bespielung.
Durch das Wechselspiel von Treppen und rampenartiger Verwindung des Stadtbodens wird trotz der vorgegeben Zwangspunkte eine nutzerverträgliche Neigung des Platzes erreicht. Vor den Gebäuden wird ausreichend Platz für gastronomische Nutzungen angeboten.
Die Ausleuchtung des Platzes erfolgt durch locker verteilte Lichtmasten mit Strahlergruppen.
Ein Kunstobjekt bildet den zentralen Blickfang.
Landeshauptstadt München
von angerer architekten und stadtplaner GbR, München in Zusammenarbeit mit Architekturbüro Zwingel Dilg, München
großberger beyhl partner landschaftsarchitekten mbb, München (LP 6+8)
HOAI § 39 LP 2-8
ca. 9.300 qm
ca. 2,1 Mio €
FOTOS: Thorsten Jochim
Die vorgegebenen funktionellen Bindungen durch Bus, S-Bahn und U-Bahn sowie die damit verbundenen Fußwegbeziehungen lassen die „Freiräume“ für eine erweiterte Gestaltung auf wenige „Inseln“ zusammenschmelzen, die auf dem Platz „treiben“.
Die Raseninsel fasst mit einer leicht erhabenen Sitzkante eine einladende Rasenfläche. Unter dem Dach der Gastronomie-Insel befindet sich – im Sichtfeld aller drei wichtigen Zugänge – das neue Kiosk-Café. Die Chill-Out-Insel bietet mit einer Tribüne aus ansteigenden Sitzstufen über der Tiefgaragen-Abfahrt und einem sporttauglichen Kunststoffbelag den neuen Jugendtreffpunkt. Ein großes Dach bildet den räumlichen Abschluss des Platzes. Seine brettartige Struktur leitet sich aus den vorhandenen Bahnhofsdächern ab und wird mit den kreisförmigen Inseln des Platzes in Form von Lichtkuppeln überlagert.
Gemeinde Magstadt
lintig + sengewald landschaftsarchitekten, Reutlingen (LP 6-9)
HOAI § 39 LP 1-9
1. BA ca. 3.300 qm
1. BA ca. 2,7 Mio €
FOTOS: lohrer.hochrein
Die öffentlichen Bereiche um die Wehrkirche werden als Platzfolge verstanden. Ein einheitlicher Belag spannt sich von Fassade zu Fassade, die verkehrlichen Belange werden darin dezent integriert und frei nutzbarer Raum für städtisches Leben, für Auslagen, Treffs und individuelle Bespielung entwickelt. Die Plätze werden im Wesentlichen von verstellenden Einbauten und Barrieren freigeräumt und in ihrem jeweiligen individuellen Charakter gestärkt.
Der obere Markt ist offen, steinern und lebt von der Zwiesprache der beiden einprägsamen Protagonisten – dem Brunnen und dem historischen Rathaus. Die Kirchmauer wird entlang der Gasse von Einbauten wie Bushaus, Stromverteilerkästen und Pflanzflächen freigestellt.
Auf dem unteren Markt erinnert eine flache, langsteckte Stufenfolge an die frühere Zehntscheuer. Sie dient zugleich subtil der lesbaren Verkehrslenkung, schafft einladende, geschützte Rückzugsbereiche auf dem Platz und erlaubt es zudem, den Stadtboden entspannter im Gefälle zu entwickeln. Neue Einzelbäume auf dem unteren Markt rahmen Blicke zur Wehrkirche und historischen Fassaden und nehmen gleichzeitig die optische Wirkung der Gebäude aus den 60er Jahren zurück.
Stadt Braunschweig
springmeier architekten, Braunschweig
HOAI § 39 LP 1-5
ca. 1.450 qm
ca. 180.000 €
FOTOS: lohrer.hochrein
Das neue Wohngebiet vereint die Qualitäten einer stadtnahen Wohnlage mit denen des Wohnens im Grünen. Zwei Anger bilden dabei innerhalb der umgebenden dispersen Strukturen gemeinschaftliche Mitte und Adresse mit deutlichem Wiedererkennungswert.
Abgeleitet aus den tradierten dörflichen Angern der weiteren Umgebung entstanden zeitgemäße extensive Freiflächen mit hohem Aneignungspotential. Durch die Baumarten, Spielbereiche und Treffpunkte entstand innerhalb des verbindenden städtebaulichen Grundansatzes mit einfachen Mitteln ein jeweils individueller Charakter.
Stadt Hohenems (A)
day & light Lichtplanung, München
HOAI § 39 LP 1-3
ca. 22.000 qm
ca. 7,5 Mio €
FOTOS: Stadt Hohenems | lohrer.hochrein
Bisher bestimmten klassische Straßenprofile die Innenstadt von Hohenems. Das nun realisierte Konzept nimmt einen neuen Blickwinkel ein. Es inszeniert die besondere stadträumliche Struktur, bietet flexibel wie ansprechenden Raum für die Nutzer und integriert in diesem Rahmen eine funktionierende und doch optisch zurückhaltend verkehrliche Erschließung.
Eine Enfilade von fließend ineinander übergehenden Plätzen prägt zukünftig die Mitte. Der Stadtboden erstreckt sich Platz prägend von Fassade zu Fassade. Innerhalb dieses einheitlichen Prinzips erhalten die jeweiligen Räume ihre individuelle Noten: Die farbliche Melange des Pflasters changiert. Die Brunnenblöcke geben spezielle Nuancen. Die Bäume prägen wesentlich mit eignen Arten und der differenzierten Stellung – Solitär / Reihe / Block / Hain – den individuellen Charakter.
Das übergeordnete Verkehrsprinzip mit Begegnungszone, Einbahnstraßen und Busrichtungen wurde übernommen. Das Prinzip der Gleichberechtigung gilt für alle Verkehrsteilnehmer, seien es Fußgänger, Autofahrer oder Radfahrer. Der Fahrverkehr wird durch eingelegte Rinnen im Belag und bewusste Setzung von Bäumen und Ausstattungselementen dezent aber klar lesbar gelenkt. Der einheitliche Belag stützt das gleichberechtigte Verkehrskonzept. Mit seiner ebenen Oberfläche wird sowohl die notwendige Roll- und Gehfreundlichkeit gewährleistet wie eine anzustrebende Lärmminderung.
Der ruhende Verkehr wird in den Randbereichen verortet. Erforderliche Stellplätze und Ladezonen werden durch Markierungen auf dem Pflasterbelag gekennzeichnet können so je nach zukünftiger Bespielung flexibel z.B. für Gastronomie oder Auslagen genützt werden.
Stadt Landsberg
großberger beyhl partner landschaftsarchitekten mbb, München (LP 6-9)
day & light Lichtplanung, München
HOAI § 39 LP 2-9
ca. 10.000 qm
ca. 3,1 Mio €
FOTOS: Thorsten Jochim | Boris Storz
Die Verlegung der raumgreifenden Staatsstraße auf die Ostseite des Brunnens schafft Platz für eine Erweiterung der Fußgängerzone auf der Nord- und Westseite.
Ein einheitlicher, repräsentativ wirkender Belag spannt sich ohne große Verwerfungen ruhig zwischen den Häuserfronten auf.
Eine lichte Dachkonstruktion in der Platzmitte wird von einigen Dachplatanen überstellt und greift das historische Bild einer offenen Ratshalle auf. Die Nutzungsschwerpunkte werden dezent getrennt und gleichzeitig ein reizvoller Aufenthaltsbereich geschaffen.
Durch die großzügige Gestaltung des Platzes bleibt der Blick auf die historischen Fassaden gewahrt. Letzteren vorgelagerte Ausstattungsbänder schaffen ausreichend dimensionierte, beruhigte Vorzonen mit angemessenen Verweilmöglichkeiten.